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Ein traumhaftes Rinder-Leben

Das Recker Moor ist eine wunderschöne Landschaft. Die Weite und die Vegetation erinnern schon fast ein bisschen an die Marschlandschaften Norddeutschlands. Hier gibt es unzählige Vogelarten zu beobachten, auch sehr seltene wie den großen Brachvogel. Und inmitten dieser besonderen Landschaften kann man auch vereinzelt Rinder mit tiefbraunem, fast schwarzem Fell entdecken. Sie stehen hier gelassen auf saftigen Weiden und schauen grasend in die Ferne. Als Unterstand gibt es schöne kleine Hütten aus Holz mit frischem Stroh. 

Noch entspannter kann ein Rinderleben wohl kaum sein.

Japaner im Recker Moor

Exoten auf den Weiden im Recker Moor

Text & Fotos: Eva Niestegge

Wenn einen die Landwirtschaft nicht loslässt

Die Besitzer dieser glücklichen Rinder sind Rene aus Steinbeck und Michael aus Recke. Beide sind 34 Jahre alt und auf den landwirtschaftlichen Betrieben ihrer Eltern groß geworden. Auch wenn sie heute beide hauptberuflich kaufmännische Berufe ausüben, hat sie die Landwirtschaft nie losgelassen.

In Familienbetrieben wird immer jede helfende Hand aus der Familie gebraucht und so sind beide von klein auf mit allem, was an Know-how zu einem landwirtschaftlichen Betrieb gehört, aufgewachsen. 

Es wundert vielleicht nicht, dass sich die beiden als Hobby die Rinderzucht ausgesucht haben. Damit sind sie so erfolgreich geworden, dass aus diesem Hobby mittlerweile sogar ein eigener kleiner Betrieb geworden ist.

Ihre Zucht ist eine ganz besondere Rinderzucht, denn die beiden züchten Wagyu-Rinder. Diese aus Japan stammende Rinderrasse ist weltberühmt für das beste Rindfleisch der Welt.  

Besondere Rinder

Das Wagyu-Fleisch ist aufgrund seiner einzigartigen Fettmarmorierung so begehrt. Dadurch wird das Fleisch besonders zart und hat einen ganz besonderen, unverwechselbaren Geschmack, der von Gourmets auf der ganzen Welt geschätzt wird.

 

Als wir gemeinsam die Weide betreten, kommen die beiden Rinder-Damen Katja und Hideko sofort fröhlich auf ihre Besitzer zugelaufen. Michael erklärt mir, dass Wagyu ein sehr ruhiges und entspanntes Wesen haben. Da die beiden Kühe die beiden ersten Rinder waren, die Rene und Michael erworben haben, besteht eine große Vertrautheit zwischen ihnen. Als ich anfange, Fotos von den beiden Wagyu zu machen, merke ich schnell, wie neugierig und freundlich die beiden Tiere sind.

Sie schnüffeln an meiner Kamera und beäugen mich aufmerksam. Sie scheinen keine große Angst vor Menschen zu haben und sind überhaupt nicht gestresst in deren Gegenwart.

Michael erklärt mir, wie die Rinderzucht funktioniert. Bei Wagyu-Rindern gab es in Japan ursprünglich vier Blutlinien, die jeweils für besondere Eigenschaften der Tiere standen: für die Größe der Tiere, für die Zartheit des Fleisches, für die Ausprägung der Fettmarmorierung oder für mehr Milchcharakter. 

 

Renes und Michaels Aufgabe ist es nun, ihre Tiere genau zu beobachten und zu analysieren, welche Zuchtbullen mit welchem Pedigree (Pedigree bedeutet Ahnentafel) dazu passen würden, um die jeweils gewünschten Eigenschaften bei den Züchtungen zu erzielen.

Aufwendige Zucht

Michael: „Wir müssen die Ahnentafeln der Tiere lesen und deuten, um gute Gene zusammen zu bekommen.“

 

Die Zuchtbullen sehen die beiden auf Veranstaltungen des Wagyu-Verbandes, wie Schauen und Auktionen. Mit den weiblichen Tieren wird dann weiter gezüchtet und die männlichen werden geschlachtet und liefern so das berühmte Wagyu-Fleisch. Da ein Wagyu-Bulle im Vergleich zu einem normalen Jungbullen, anstelle von 18 Monaten mindesten 36 - 40 Monate alt wird bis zu Schlachtung, sind die Haltungskosten erheblich höher als in der klassischen Rinderzucht. Auch das besondere energiereiche Futter fällt hierbei ins Gewicht.

Bei den Wagyu-Rindern aus Recke bedeutet dies, dass lediglich einmal im Monat ein Ochse geschlachtet wird. Die gleiche Fleischqualität bei gewöhnlichen Rindern durch eine längere Haltung von 36 Monaten zu erzielen, ist übrigens nicht möglich. Hierbei würde das Fleisch eher immer zäher werden, während es bei den Wagyu durch die genetische Besonderheit erst nach so langer Zeit überhaupt erst die besondere Fettmarmorierung entwickelt.

 

So wundert es nicht, dass ein Kilo Wagyu mehr als das Dreifache eines durchschnittlichen Rinderfleisch-Kilos kostet.

FACT I

Die Fettmarmorierung 

des Wagyu-Fleisches enthält in hohem Maß Omega-3 Fettsäuren, 

die sehr gesund sind und sonst nur in Fisch oder Nüssen vorkommen.

FACT II

Kobe vs. Wagyu - Kobe darf das Fleisch nur genannt werden, wenn die Rinder wirklich in der Region Kobe in Japan aufgewachsen sind. In Kobe liegt der Ursprung dieser Rasse. Vergleichbar mit dem Champagner und der Champagne.

REGIONAL & NACHHALTIG

„Wir sind leidenschaftliche Fleischesser. Dabei steht für uns aber an obererste Stelle, dass wir wissen, woher das Fleisch kommt und unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten wurden. Auch das war ein Anreiz für unsere besondere Rinderzucht.“

René Wackmann, 34 Jahre, aus Steinbeck​

Michael Lökner,34 Jahre, aus Recke

Wer jetzt neugierig geworden ist, dieses einmalige Fleisch zu verkosten, kann entweder online über Steinbeef bestellen oder es direkt bei der Fleischerei Rathsmann Fleisch erwerben.

Wer dieses kostbare Produkt lieber vom Fachmann zubereitet genießen will, kann dies im Restaurant Emskind in Rheine oder in der Werkstatt in Mettingen tun.

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